Mein Name war auch schon Castellione (1322) oder Obergestillen (1415), was auf frühere Befestigungsanlagen hinweist. Kelten, Römer und Alemannen (8. Jh.) prägten mich. Doch als erstes wird dir bei mir auffallen, dass ich als Gommer Bergdorf nicht aus Lärchenholz sondern fast ausschliesslich aus Stein gebaut bin – fast einmalig im Oberwallis. Nach dem Brand von 1868, welcher das Dorf fast vollständig zerstörten, liess die Walliser Regierung einen Wiederaufbau nur in Stein zu. Wie an der Schnur gezogen ist seither Stall an Stall, Haus an Haus gereiht – einmalig im Oberwallis. Ab dem Mittelalter war ich eine wichtige Zollstelle auf dem Weg von Bern nach Oberitalien über Grimsel und Griesspass. Heute beherberge ich viele Gäste, die den Golfplatz schätzen und in der Ruhe des Obergoms Abstand vom Alltag gewinnen wollen. 1720 zerstörte eine Staublawine meine westliche Dorfhälfte und tötete 84 meiner Bewohner. Die Legende erzählt, dass der Schlüssel der Dorfkirche nach dem Lawinenunglück in der Hand der Pfarrhaushälterin gefunden wurde.
Über die Jahrhunderte erhalten blieb das Beinhaus mit Fresken aus dem Mittelalter. Auch wenn die Zeitreise in meinem alten Dorfkern „nur“ 150 Jahre zurückführen kann: Der mit 1500 Jahren wahrscheinlich älteste Baum der Schweiz, eine mächtige Lärche oberhalb des Dorfes, wüsste mit Schlachtenlärm, Liebesgeflüster und Bauerngezänk wohl mehr zu erzählen, als alle Gommer Dörfer zusammen. Übrigens: Ich finde es schön, dass du dich mit mir beschäftigst.
Mein Name war auch schon Castellione (1322) oder Obergestillen (1415), was auf frühere Befestigungsanlagen hinweist. Kelten, Römer und Alemannen (8. Jh.) prägten mich. Doch als erstes wird dir bei mir auffallen, dass ich als Gommer Bergdorf nicht aus Lärchenholz sondern fast ausschliesslich aus Stein gebaut bin – fast einmalig im Oberwallis. Nach dem Brand von 1868, welcher das Dorf fast vollständig zerstörten, liess die Walliser Regierung einen Wiederaufbau nur in Stein zu. Wie an der Schnur gezogen ist seither Stall an Stall, Haus an Haus gereiht – einmalig im Oberwallis. Ab dem Mittelalter war ich eine wichtige Zollstelle auf dem Weg von Bern nach Oberitalien über Grimsel und Griesspass. Heute beherberge ich viele Gäste, die den Golfplatz schätzen und in der Ruhe des Obergoms Abstand vom Alltag gewinnen wollen. 1720 zerstörte eine Staublawine meine westliche Dorfhälfte und tötete 84 meiner Bewohner. Die Legende erzählt, dass der Schlüssel der Dorfkirche nach dem Lawinenunglück in der Hand der Pfarrhaushälterin gefunden wurde.
Über die Jahrhunderte erhalten blieb das Beinhaus mit Fresken aus dem Mittelalter. Auch wenn die Zeitreise in meinem alten Dorfkern „nur“ 150 Jahre zurückführen kann: Der mit 1500 Jahren wahrscheinlich älteste Baum der Schweiz, eine mächtige Lärche oberhalb des Dorfes, wüsste mit Schlachtenlärm, Liebesgeflüster und Bauerngezänk wohl mehr zu erzählen, als alle Gommer Dörfer zusammen. Übrigens: Ich finde es schön, dass du dich mit mir beschäftigst.